+++ Update 15. Juni 2023: Weitere Streiks bei Intersnack und Katjes +++ NEUE FOTOS IN DER GALERIE +++
Die süße Streikwelle hat ihren Höhepunkt erreicht. In Aachen hat die NGG NRW am 13. Juni gleich fünf Betriebe zum ganztägigen Streik aufgerufen. Darunter sind Schwergewichte wie Lindt oder Lambertz. Mehrere Tausend Beschäftigte versammelten sich in der "süßen" Hochburg Aachen, um für starke Lohnsteigerungen zu demonstrieren. Zeitgleich gingen auch die Beschäftigten des Snackherstellers Intersnack im nahen Grevenbroich in den Ausstand. Einen Tag später folgten dann Intersnack in Schwerte und Katjes in Emmerich.
Eines war an diesem sonnigen Juni-Tag von Anfang an klar: In den Aachener Süßwaren- und Schokoladenfabriken gehen keine Schoko-Weihnachtsmänner, keine Printen und keine Dominosteine vom Band. Und in Grevenbroich werden keine Kartoffelchips frittiert. Denn die Leute sind sauer! Im Rahmen der bundesweiten Streikwelle in der deutschen Süßwarenhersteller rief die NGG NRW am 13. Juni bei Intersnack (Grevenbroich), Lindt, Lambertz, Solent, Bon Gelati und bei A&W (alle im Großraum Aachen) zum ganztägigen Warnstreik auf. Das war die mit Abstand größte Streikaktion, die die Süßwarenindustrie je erlebt hat. Tausende strömten aus den umliegenden Fabriken und versammelten sich auf dem Aachener Bendplatz. Freddy Adjan, Verhandlungsführer uns stellvertretender NGG-Vorsitzender, nahm an der Kundgebung teil und sprach zu den Streikenden.
Am 14. Juni zogen dann die Kolleg*innen von Katjes in Emmerich nach. Beim Fruchtgummihersteller vom Niederrhein gab es Sonne, gute Stimmung und Kampfeslust. Aber es gab keine... Fruchtgummis! Zur Mittagszeit legten alle die Arbeit nieder. Unser Tarifkommissionsmitglied Yvonne freute sich über die Solidarität ihrer Frau- und Mannschaft. Es war der erste Streik in der Geschichte des Unternehmens.
Im Ruhrgebiet nahm die Streikwelle ihren weiteren Lauf: Im Intersnack-Werk in Schwerte wurde alles abgeschaltet. Einen ganzen Tag lang kam buchstäblich keine einige Nuss in die Tüte. Eine richtig gute Ansage: Wenn die Bosse uns mit "Peanuts" abspeisen wollen, dann gibt es hier auch keine Nüsse mehr! Die NGG Dortmund hat ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt: Von Quiz bis Fußball über Musik und sogar Tanz war alles dabei. Die Beschäftigten hatten richtig Spaß.
Aanfang der Woche (am Montag, 12. Juni) wurde bei Haribo in Neuss, bei Storck in Halle und in weiteren NRW-Betrieben der süßen Branche gestreikt. »Mehr Info hier
Die Beschäftigten in der deutschen Süßwarenindustrie sind sauer auf ihre Arbeitgeber. In zwei Verhandlungsrunden haben sie nur beschämend geringe Angebote gemacht. Mehr noch: Sie geben lieber Geld für teure Anwälte aus, als den Beschäftigten anständige Lohnerhöhungen zu zahlen. Der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) versucht die NGG-Streiks im Osten und Südwesten gerichtlich zu stoppen.
Die NGG-Tarifkommission hatte Ende Mai zu flächendeckenden Streiks in der deutschen Süßwarenindustrie aufgerufen, nachdem die Arbeitgeber in der zweiten Verhandlung nur Peanuts angeboten hatten. »Mehr Info hier
Die Gewerkschaft NGG hat folgende Forderungen an die im Bundesverband der Süßwarenindustrie (BDSI) organisierten Unternehmen gerichtet:
- 500 Euro mehr pro Monat in den unteren Tarifgruppen A bis E
- 400 Euro mehr pro Monat in allen anderen Tarifgruppen
- 200 Euro mehr pro Monat für die Auszubildenden, zusätzlich eine Fahrtkostenpauschale
von 50 Euro monatlich - Die Laufzeit des neuen Entgelttarifvertrags soll 12 Monate betragen
Die Verhandlungen werden am 22. Juni fortgesetzt.
Tarifinfo Süßwaren vom 16.05.2023
Lade jetzt das NGG-Tarifinfo zur zweiten Tarifverhandlung als PDF herunter.
HerunterladenTarifinfo Süßwaren Forderung vom 16.02.2023
Lade jetzt das NGG-Forderungs-Info als PDF herunter.
HerunterladenTarifrunden 2023
Gegen die hohen Preise helfen nur höhere Löhne. Dafür kämpfen wir in den Tarifrunden 2023. Jetzt mehr erfahren - auch über die Tarifrunde in Deiner Branche! Alle Infos, alle Hintergründe.