Starker Abschluss in der Brotindustrie8,5% Lohnplus und 1.250 Euro Nettoprämie

Mit einem starken Ergebnis konnte die Tarifrunde für die nordwestdeutsche Brotindustrie abgeschlossen werden. Bei einer kurzen Laufzeit von nur 13 Monaten steigen die Löhne und Gehälter um insgesamt 8,5 Prozent. Dazu gibt es eine Inflationsprämie von 1.250 Euro netto. 

Großartige Streiks und Aktionen waren die Voraussetzung für diesen guten Tarifabschluss! Die Bereitschaft der NGG-Mitglieder zum Arbeitskampf hat es nicht nur in unserem Tarifgebiet ermöglicht, starke Abschlüsse zu erreichen. Auch die Tarifverhandlungen in der Brotindustrie im Süden und im Osten Deutschlands wurden dadurch unterstützt!

Nach intensiver Verhandlung und Beratung hat die Tarifkommission am 22. Mai 2023 dem letzten Arbeitgeberangebot zugestimmt.

Der Abschluss im Detail

» 8,5 Prozent mehr Lohn in zwei Schritten

• + 7 Prozent auf alle Lohn- & Gehaltsgruppen ab 1. Juli 2023
• + 1,5 Prozent auf alle Lohn- & Gehaltsgruppen ab 1. November 2023

» 1.250 Euro netto Inflationsausgleichsprämie

• Die Nattozahlung fließt mit der Abrechnung für Juni 2023
• Teilzeitkräfte erhalten den Betrag anteilig, Auzubildende erhalten den vollen Betrag

» ...und mehr für Auszubildende

• Die Auszubildendenvergütungen steigen um 200 Euro pro Monat
• Übernahme nach der Ausbildung für 12 Monate im erlernten Beruf

» Streichung der Einstiegslohngruppen für einfache Produktionstätigkeiten

• in NRW Lohngruppe IV a (aktuell 15,74 Euro)
• in Niedersachsen/Hamburg: LG 2 b 1. (akt. 15,77 Euro)
• in Schleswig-Holstein Lohngruppe G § 2 Ziffer 3a (aktuell 15,77 Euro)

Durch die Streichung der Einstiegsstufe der untersten Tarifgruppe betragen die geringsten Löhne in NRW für ungelernte Tätigkeiten in der Produktion:

• 16,38 Euro ab 1.07.2023
• 17,53 Euro ab 1.11.2023

Diese Lohnsätze gelten nur für ungelernte Mitarbeiter*innen in der Produktion. SIe gelten nicht für Warenbereitsteller in den Betrieben der Firma Harry-Brot.

» Einstieg in eine moderne Eingruppierung 

• Eines ist in der Verhandlung klar geworden: Zukunftsorientierte Tarifgestaltung stellt sich mit der Arbeitgeberseite schwierig dar und so bleibt der Kampf um die Modernisierung der Eingruppierung! Um nicht wieder zu viel Zeit zu verlieren, haben wir dem Arbeitgeber Termine
  noch in diesem Jahr abgerungen.

» "Kurzläufer"

• Der neue Tarifvertrag hat eine sehr kurze Laufzeit von nur 13 Monaten (bis zum 30.04.2024). Bereits Anfang 2024 werden wir in die nächste Tarifrunde starten können. Das gibt unseren Mitgliedern Sicherheit vor der weiteren Inflationsentwicklung. In der kommenden Tarifrunde haben wir die Möglichkeit, auf steigende Teuerung mit einer entsprechenden Forderung zu reagieren. 

Vor der zweiten Verhandlung hatte die NGG in NRW, Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein zu 8stündigen Streiks in allen tarifgebundenen Betrieben aufgerufen. Mehr Infos und Bilder von den Streiks findest du hier.