NGG-Frauenkonferenz 2022Stark - Frauen in der NGG.NRW!

04. April 2022

Die Konferenz begann mit einer Rede der stellvertretenden NGG-Vorsitzenden Claudia Tiedge. Sie erinnerte daran, dass in der Corona-Pandemie insbesondere Frauen die größten Lasten getragen haben. Aber auch ohne Corona sind Frauen benachteiligt und bestehen jeden Tag in der Doppelrolle "Familie und Beruf" neue Herausforderungen.

Der Landesbezirksvorsitzende der NGG.NRW, Mohamed Boudih ging in einem Grußwort auf den Ukrainekrieg ein. "Dieser Krieg ist, wie jeder Krieg, ein Verbrechen. Es sind Frauen, die in Russland und in der Ukraine um ihre getöteten Söhne weinen, und es sind Frauen, die in der Ukraine vor den Bomben fliehen. Aber es sind fast immer Männer, die Kriege anfangen. Wir können es nicht laut genug sagen: Dieser Krieg muss sofort gestoppt werden!" sagte er.

Das Spitzenduo der NGG-Frauen in NRW: Suzann und Doris

In vier Workshops beschäftigte sich die Frauenkonferenz mit Gleichstellungsthemen. In drei Arbeitsgruppen lag diesmal der Fokus auf Digitalisierung. In der Ernährungsindustrie sind Digitalisierung und  künstliche Intelligenz schon lange ein Thema. Aber wer hätte gedacht, dass Algorithmen die Chancen-Ungleichheit von Frauen in der Wirtschaft verstärken können? "Für mich ist das eines der wichtigsten Erkenntnisse dieses Wochenendes. Wir müssen uns als Frauen in den Digitalisierungsdebatten viel stärker einbringen. Das ist eine ganz zentrale Aufgabe für die kommenden Jahre", sagte Doris Kluthausen. Bei den Wahlen wurde das NGG-Spitzenduo für die nächsten Jahre wiedergewählt. Als Vertreterin im NGG-Landesbezirksvorstand wurde Doris Kluthausen einstimmig vorgeschlagen. Doris engagiert sich seit vielen Jahren in der Frauenarbeit der NGG und vertritt die Frauen seit 2018 im Landesvorstand der NGG.NRW. Suzann Dräther wurde als Vorsitzende des NGG-Frauenausschusses in NRW wiedergewählt. Suzann ist ebenfalls eine sehr erfahrene Kämpferin in der Frauenpolitik. Sie ist u.a. Vorsitzende der NGG-Region Ruhrgebiet und Mitglied im Hauptvorstand der NGG.

Polittalk am zweiten Tag: Anja Weber und Landespolitikerinnen im Gespräch mit den NGG-Frauen

Am zweiten Konferenztag traf Politik auf Realität. In wenigen Wochen ist Landtagswahl, deshalb stellten sich drei Politikerinnen den Fragen der NGG-Frauen in einer Podiumsrunde. Anja Butschkau (SPD), Josefine Paul (Grüne) und Angela Freimuth (FDP) stritten leidenschaftlich darum, die Herzen und die Köpfe des weiblichen Publikums zu gewinnen. Die DGB-Vorsitzende in NRW, Anja Weber, hatte dagegen ein Heimspiel. Denn sie ist eine von uns, ein NGG-Urgewächs. "Alles, was ich gelernt habe, habe ich bei der NGG gelernt", sagte sie gleich zu Beginn und erntete tosenden Applaus.

Zum Teil ging es auch emotional zur Sache. Denn die NGG-Frauen stellten viele Fragen. "Warum brauchte es erst die Pandemie, damit die Politik erkennt, dass unsere Schulen bei der Digitalisierung hinterherhinken?" fragte eine Delegierte. Die FDP-Vertreterin hatte alle Mühe zu erklären, was die aktuelle Landesregierung auf den Weg gebracht habe, während Grüne und SPD scheinbar einig waren, dass dies nicht ausreicht. Eine andere NGG-Delegierte ärgerte sich über die Teilzeitfalle, in der immer noch viel zu viele Frauen festsitzen. Am Ende war allen klar, dass Politik auch vom Zuhören lebt und dafür war die Zeit zu kurz. Vielleicht folgt demnächst eine Fortsetzung.