Erster Streik seit 1688

UPDATE 13.08.2020 - Der erste Arbeitskampf seit 1688! Solange besteht die Firma Harry. Und heute hat die NGG im Werk Troisdorf zum ersten Mal zum Warnstreik aufgerufen. Den Kolleginnen und Kollegen hat man nicht angemerkt, dass sie zum ersten Mal die Arbeit niederlegen. Die Belegschaft in dem kleinen Betrieb stand wie ein Mann/Frau und hat den Betrieb weitgehend lahmgelegt. Das macht Mut, denn morgen geht die Warnstreikwelle in der Brotindustrie in die fünfte Runde. 

Fotos von allen Streiks findest du in unserer Bildergalerie: Hier klicken

Der Streik bei Harry in Troisdorf war bereits der vierte Streiktag. Gestern (am 12.08.2020) gab es bereits die erste Premiere bei Bonback in Übach-Palenberg bei Aachen: Zum ersten Mal in der Geschichte des Brot- und Backwarenherstellers hat die Belegschaft gestreikt. Etwa 180 Kolleginnen und Kollegen haben sich beteiligt und setzten damit die Warnstreikwelle in der Brotindustrie NRW fort.

In der Tarifrunde Brot- und Backwarenindustrie in NRW geht es um eine faire Lohnerhöhung. Am Dienstag (11.08.2020) gingen die die Kolleginnen und Kollegen von Lieken in Lünen bei Dortmund vor die Werkstore. Nicht nur die Temperaturen sind belastend, auch die Weigerung der Arbeitgeber, ein Angebot vorzulegen, ist bedrückend. Das Signal ist aber klar und deutlich: Die Beschäftigten sind bereit für einen guten Abschluss zu kämpfen.

Bereits am 10.08.2020 hatte die Belegschaft von FSB in Duisburg den Anfang gemacht und die Streikwelle eröffnet. In der Mittagszeit folgten sie dem Aufruf der NGG.NRW und legten die Arbeit nieder. Es versteht sich von selbst, dass in der Brotfabrik nichts mehr ging. Zugegeben: es war recht heiß. Aber die Temperaturen haben die Streikenden nicht abgeschreckt. In den nächsten Tagen folgen weitere Warnstreiks: Fotos und weitere Berichte findest du weiter unten auf dieser Seite.

Nachdem die Arbeitsgeberseite bei den Tarifverhandlungen im Juni kein Angebot für die Beschäftigten in der Brot- und Backwarenindustrie in NRW sowie in den norddeutschen Tarifgebieten vorgelegt hat, verleihen die Beschäftigten mit Warnstreiks der Forderung nach einer Steigerung der Löhne und Gehälter von 6,2 % bei einer Laufzeit von 12 Monaten deutlich Nachdruck. Der Lohn- und Gehaltstarifvertrag wurde bereits zum 31. März 2020 gekündigt.

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